Geschichte und Geschichten

„Ich bin die dreidimensionale Zeichnung eines Kunstbaumes und erst ein paar Monate alt. Ich zeige euch etwas Wesentliches von Bäumen, bin deswegen abstrakt und durchsichtig. In früheren Zeiten gab es bereits das Thema „Lebensbaum“ als Symbol für die Beziehung zwischen Mensch, Himmel, Erde und Baum. So habe ich eine dunkle und eine helle Seite. Diese könnte man als Tag- und Nachtseite bezeichnen oder man sieht in ihnen eine Metapher für die Widersprüche aus denen die Welt besteht.

Ich erzähle euch nun wie ich entstanden bin:
Zuerst war ich eine Idee, sozusagen ein unsichtbarer Same.
Durch die Beobachtung unterschiedlicher Bäume in der Natur begann meine Idee zu wachsen.
Später entwickelte sich meine Form aus Material.
In einem künstlerischen Prozess wurde ich zu dieser transparenten Baumzeichnung.

Wenn ich meinen Stammbaum als Lebensbaum betrachte, reichen meine Wurzeln in viele Völker der Welt. Historisch bin ich als „Baum des Lebens“ bekannt.

Hier zeige ich euch einige Beispiele für den „Baum des Lebens“ aus alten Kulturen:

Bei den Kelten hieß der Lebensbaum „Yggdrasil“ und wurde so dargestellt:

„Der Baum des Lebens (auch Lebensbaum oder Weltenbaum) ist ein in der Religionsgeschichte verbreitetes Symbol und Mythenmotiv, das mit mythologisch-religiösen Umdeutungen von Baumkulten (heilige Bäume) und Fruchtbarkeitssymbolik sowie mit Schöpfungsmythos und Genealogiezusammenhängt. Der Lebensbaum gehört zur Mythologie vieler Völker und ist ein altes Symbol der kosmischen Ordnung. Er steht als Weltachse (axis mundi) im Zentrum der Welt. Seine Wurzeln reichen tief in die Erde und seine Wipfel berühren oder tragen den Himmel. Somit verbindet er die drei Ebenen Himmel, Erde und Unterwelt.“

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Baum_des_Lebens

Im Alten Ägypten gab es den „Ischesd-Baum“:

Ischesd-Baum in der Mythologie, Zitat:
„Verbunden ist der Isched-Baum sowohl mit dem Sonnengott Re als auch mit den Gottheiten der Schreibkünste, Seschat und Thot. Aber auch andere Götter wie Re-Harachte, Ptah, Sachmet, Atum oder Amun wurden zusammen mit dem Baum dargestellt. In Verbindung mit Bäumen allgemein waren dies die Göttinnen Nut und Hathor.

Der Isched-Baum galt als „der heilige Isched im Obeliskenhaus zu Heliopolis“, der Stadt des Sonnengottes. So soll Re nach dem Sieg über seine Feinde an einem Morgen den Isched-Baum gespalten haben, was als Metapher für das Öffnen des Horizonttores und den Sonnenaufgang gilt …

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Isched-Baum

In der Mythologie der Antike in Griechenland findet man die Hesperiden:

Hier seht ihr eine Aufnahme aus der Poppaea zugeschriebenen römischen Villa in Oplontis, dem modernen Torre Annunziata nahe Neapel in der Kampania in Italien. Das Motiv in der Mitte stellt Herakles im Garten der Hesperiden dar:

„Als Hesperiden genannt werden Aigle, Arethusa, Erytheia, Hespere, Hesperusa (auch: Hesperthusa) und Hespereia. Sie werden manchmal auch die „afrikanischen Schwestern“ genannt. Es gibt unterschiedliche Angaben, wer ihr Vater ist: Mal wird Erebos als dieser bezeichnet, mal Atlas, manchmal auch Hesperos (der Abendstern).

Ebenso verschieden ist die Angabe ihrer Mutter. Hesiod nennt als solche Nyx (Göttin der Nacht), andere Quellen Hesperis, die weibliche Verkörperung des Abendsterns d. h. die römische Venus. Alle diese Stammbäume deuten aber auf den Standort der Hesperiden jeweils an dem von Griechenland aus gesehen fernsten Westen hin …“

„… Die Hesperiden hüteten in einem wunderschönen Garten einen Wunderbaum mit goldenen Äpfeln, den Gaia der Hera zu ihrer Hochzeit mit Zeus wachsen ließ. Die Äpfel verliehen den Göttern ewige Jugend. Der Baum wurde durch den hundertköpfigen Drachen Ladon bewacht. Nur Herakles war in der Lage, die Äpfel zu rauben. Durch eine List bewog er Atlas, den Vater der Hesperiden, für ihn die Äpfel zu pflücken, da er sie für die Erfüllung seiner zwölf Arbeiten benötige und für kurze Zeit dessen Aufgabe übernahm, das Himmelsgewölbe zu tragen. Eurystheus jedoch, dem Herakles die Äpfel übergab, gab sie weiter an Athene, die sie wieder zurück an ihren Platz legte. In der irischen Mythologie werden die Hesperiden-Äpfel in der Erzählung Aided Chlainne Tuirenn („Der Tod der Kinder Tuirenns“) erwähnt …“

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Hesperiden#Die_Goldenen_Äpfel

Bei den Hebräern existierte ein Lebensbaum mit einer Abfolge von Ziffern:

Abbildung in Portae Lucis (eigentlich שערי אורה scha‘are orah ‚Pforten des Lichts‘) von Josef Gikatilla: Mann, der einen Baum mit den zehn Sephiroth hält.

„ … Das Modell Lebensbaum wird durch die Abfolge der Ziffern von 1 bis 10 (10 = Malchuth, 1 = Kether) strukturiert und will so die göttliche Schöpfung zugleich im Mikrokosmos und Makrokosmos widerspiegeln. Die Sephiroth ergeben in ihrer Folge ein dynamisches Modell der Begegnung von semantischen Gegensatzpaaren, die auf der mittleren Achse einen Ausgleich erfahren. Den zehn Sephiroth werden sämtliche Inhalte der irdischen und göttlichen Welt systematisch zugeordnet. Dazu gehören Deutungen der hebräischen Bibel, Farben, Formen, hebräische Buchstaben, Engel, Welten, Körperglieder …“

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Sephiroth

Aus der Antike in Afrika stammt folgender Fund eines Lebensbaumes mit Löwe und Elefant. Es ist eine Elfenbeinschnitzerei:

Wenn euch das Thema „Lebensbaum“ noch mehr interessieren sollte, könnt ihr euch unter diesen Stichpunkten im Internet weiter bilden:

„Baum der Erkenntnis“
„Stammbaum“
„Weihnachtsbaum“
„Baum im Märchen der Gebrüder Grimm“
„Axis Mundi“

Oder unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Baum_des_Lebens